Die Jagd nach dem Meteore by Jules Verne

Die Jagd nach dem Meteore by Jules Verne

Autor:Jules Verne [Verne, Jules]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: (Privatkopie)
veröffentlicht: 2011-10-20T22:00:00+00:00


Zum Glück hatten die Behörden Vorsichtsmaßregeln getroffen. (S. 144.)

An der Spitze der einen Kolonne schritt Mr. Dean Forsyth dahin und der Doktor Hudelson an der Spitze der andern.

Die Polizisten ließen die Tollköpfe gewähren, da jetzt jede Befürchtung einer Störung ausgeschlossen war. Von einer durch einen Zusammenstoß beider Züge drohenden Gefahr konnte keine Rede mehr sein, denn der eine begleitete Mr. Dean Forsyth triumphierend nach dem Westbahnhofe, für ihn die erste Etappe auf dem Wege nach San Francisco und nach Japan, und die andre brachte, nicht minder triumphierend, den Doktor Hudelson nach dem Ostbahnhofe, dem Endpunkte der Linie von New York, wo er sich nach Patagonien einschiffen wollte.

Nach und nach schwächten sich die Rufe ab und erstarben endlich in der Ferne.

Mr. John Proth, der, in seiner Haustür stehend, die lärmende Volksmenge beobachtet hatte, erinnerte sich endlich, daß es Zeit zum Essen wäre, und machte schon eine Bewegung ins Haus hineinzugehen.

Da wurde er aber von einem Herrn und einer Dame angehalten, die ihm schon rund um den Platz gefolgt waren.

»Nur auf ein Wort, wenn ich bitten darf, Herr Richter! sagte der Herr.

– Ah, ganz zu Ihren Diensten, Herr und Frau Stanfort, antwortete Mr. Proth liebenswürdig.

– Herr Richter, fuhr Mr. Stanfort fort, als wir vor zwei Monaten vor Ihnen erschienen, geschah es, um uns trauen zu lassen…

– Und ich schätze mich glücklich, erklärte Mr. Proth, bei jener Gelegenheit Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben.

– Heute, mein Herr Richter, setzte Mr. Stanfort hinzu, kommen wir zu Ihnen, um uns wieder scheiden zu lassen.«

Der Richter Proth, ein welterfahrener Mann, begriff sofort, daß jetzt nicht der Augenblick zu einem Sühneversuche wäre.

»Ich beglückwünsche mich nicht weniger wegen der Gelegenheit, Sie wiederzusehen,« sagte er, ohne eine Überraschung zu verraten.

Die beiden Ankömmlinge verneigten sich höflich.

»Wollen Sie nicht die Güte haben, einzutreten? ersuchte sie der Beamte.

– Ist das notwendig?« fragte Mr. Seth Stanfort, wie er es vor zwei Monaten getan hatte.

Und wie vor zwei Monaten antwortete Mr. Proth phlegmatisch:

»O, keineswegs.«

Entgegenkommender konnte jemand doch gar nicht sein. Obgleich übrigens in der großen Republik der Union Scheidungen auch unter abnormen Verhältnissen im allgemeinen nicht ausgesprochen werden ist es dort nichtsdestoweniger gar nicht schwer, eine solche zu erlangen.

Nichts scheint da weniger bequem zu sein, als sich wieder zu trennen, nachdem man sich in dem merkwürdigen Lande Amerika vorher ehelich verbunden hatte. In gewissen Staaten genügt es schon. ein nur gedachtes Domizil anzugeben, ohne daß es, eine Scheidung herbeizuführen, nötig wäre, sich persönlich einzustellen. Es gibt dort besondre Agenturen, die sich damit beschäftigen, die nötigen Zeugen und Strohmänner zu besorgen. Sie haben solche immer an der Hand, und einige sind dafür ordentlich berühmt geworden.

Mr. und Mrs. Stanfort hatten es nicht nötig, derartige Winkelzüge zu benutzen. In ihrem tatsächlichen Wohnsitze, in Richmond, mitten in Virginien, hatten sie die gesetzlichen Schritte getan und die unumgänglichen Formalitäten erledigt. Und wenn sie sich jetzt in Whaston befanden, war es von ihnen nur eine einfache Laune, ihren Ehebund da wieder zu lösen, wo sie ihn geschlossen hatten.

»Die notwendigen Scheine sind doch in Ordnung? fragte der Beamte.

– Hier sind die meinigen, sagte Mrs.



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